Während der Corona-Pandemie wurde Peters wichtiger OP-Termin auf unbestimmte Zeit verschoben. In einem Roboter-Krankenhaus wäre das nicht passiert. Von Ing. Daniela Loisinger.
Peter sitzt einfach nur sprachlos mit seinem Handy in der Hand da und schaut ins Leere. Er ist geschockt, er hat gerade erfahren, dass sein morgiger OP-Termin wegen der Corona-Pandemie abgesagt wurde. Er fragt wann er stattdessen operiert wird?, „Das können wir jetzt noch nicht sagen. Wir müssen mehrere OP Termine neu koordinieren. Wir melden uns wenn wir mehr wissen“, sagte die Krankenschwester.
Ein paar Wochen zuvor hatte sein Arzt bei seiner jährlichen Kontrolluntersuchung eine Auffälligkeit an der Leber festgestellt. Er wurde mittels Ultraschall und Röntgen untersucht, sein Blut wurde getestet. Die Diagnose: Es ist ein Tumor. Ob er gutartig oder bösartig ist, kann erst festgestellt werden, wenn er operativ entfernt wird.
Der nächste freie OP-Termin ist aber erst in drei Monaten. Peter bereitet sich mental darauf vor. Er packt alle wichtigen Dokumente in seinen Koffer und bereitet sich auf den morgigen Tag vor. Er war zuversichtlich, dass er nun endlich erfahren würde was in ihm wächst. Und dann kam eben dieser Anruf.
Diese Verschiebung ist kein Einzelfall. Peter ist einer von hunderten Patienten in Österreich dessen Termin verschoben wurde. Viele Krankenhaus-Leistungen wie Kontrolluntersuchung, Nachversorgung, Physiotherapie sind bis auf weiteres auf unbestimmte Zeit verschoben oder abgesagt. Schuld daran ist die Corona-Pandemie und die Tatsache, dass nach wie vor viele medizinischen Leistungen von Menschen durchgeführt werden. Dieser Kontakt zu anderen Personen stellt ein erhöhtes Risiko für den Patienten dar. Doch was kann man dagegen tun?
Neueste Entwicklungen in Technik und Medizin geben heute schon Hoffnung, dass in Zukunft eine Pandemie kein Grund mehr sein wird, die Krankenhäuser zu schließen. Schon heute ist es möglich, dass komplexe Operationen mit einem Minimum an Personal durchgeführt werden. Möglich gemacht wird das durch einen OP-Roboter. Dieses Gerät wird von einem Chirurgen bedient und ermöglicht, über kleinste Öffnungen Eingriffe vorzunehmen. Je kleiner das OP-Team, umso geringer ist das Ansteckungsrisiko.
Auch in anderen Bereichen hält die Zukunft bereits jetzt Einzug in die Krankenhäuser. Heutige Hybrid OP-Saal sind eine Kombination aus OP und Radiologie. Die Bildgebung erfolgt gleich im OP-Raum. Früher war es bei Operationen erforderlich, dass der Patient zum Teil mit offenen Eingriffsstellen in die Radiologie gebracht wurde. Dort wurde mit bildgebenden Verfahren kontrolliert ob das Implantat korrekt sitzt, bevor der Patient zugenäht wurde. Ein spezieller OP-Saal minimiert das Risiko einer Infektion durch Verlassen des sterilen OP Saals.
Geplant ist auch das in Zukunft der Patient seine Organe aus einem 3D-Drucker erhält. Die Krankenhausbetten voll automatisiert zu den jeweiligen OP oder Untersuchungsräumen fahren und vieles mehr.
Eins steht jetzt schon fest, das Krankenhaus der Zukunft wird eine technisches Wunderwerk werden. Bei maximalen Heilungschancen wird alles daran gesetzt, dass das Risiko für den Patienten so klein als möglich bleibt. Eine Kleinigkeit wie eine Pandemie wird dann nicht mehr so eine große Hürde darstellen.
Doch leider ist es noch nicht ganz so weit. Wäre das Krankenhaus der Zukunft heute schon Alltag hätte Peters OP zum geplanten Termin durchgeführt werden können So musste Peter regelmäßig selbst im Krankenhaus nachfragen, bis er schließlich, zwei Monate später, endlich operiert wurde.
Der Tumor war zwar bösartig, konnte aber vollständig entfernt werden. Peter ist nun auf dem Weg der Erholung, nicht nur körperlich sondern auch psychisch.
Titelbild: COMSEVENTHFLT / Flickr.com / (CC BY-SA 2.0)